Leitlinien unseres Unterrichts
Unser Grundgedanke ist, dass im schulischen (Regel-) Unterricht zu viel „träges/totes Wissen“ angehäuft wird, welches dem Lebensweltbezug der Schüler entbehrt. Das Kind muss an subjektiv wichtigen Dingen lernen, weil nur diese, die es interessieren, später in Erinnerung bleiben werden.
Das Aneignen durch das Selbst-tun wird immer mehr verdrängt durch die zunehmende Präsenz von Fernsehen und Computern in unserem Alltag (erst recht im Alltag unserer Schüler).
Bereits die Konferenz der Kultusminister im Jahre 1980 forderte die Erziehung zur Handlungskompetenz und somit die „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“ in der Schule¹. Diese Befähigung zum Handeln heißt „mitbestimmen“ können. Die Schüler sollen also mündig werden. Diese Mündigkeit wird anschließend zu einem Werkzeug der Welterkundung.
Zugleich konstruiert das Handeln permanent ein neues Bild der Wirklichkeit, die der Handelnde nun mitgestalten kann.
Wir behalten 20% von dem, was wir hören, 30% von dem, was wir sehen, 80% von dem, was wir selbst formulieren und 90% von dem, was wir selbst tun!²
Diese Angaben, mögen sie auch um den einen oder anderen Prozentpunkt schwanken – je nach individuellen Lernwegen – sind doch ein klarer Aufruf in Richtung handlungsorientiertem Unterricht. Kann ich den Schülern Wege eröffnen, wie sie sich selbst Problemfelder erschließen können, bringt ihnen das wesentlich mehr für ihr späteres Leben, als wenn ich ihnen die bereits fertigen Lösungen zum Auswendiglernen vorsetze.²
Somit dient das Handeln dem Denken durch Aufbau von kognitiven Strukturen zum Zweck klarer Einsichten in die Zusammenhänge in diese Welt. Gleichzeitig vermittelt es die Kompetenz, diese Welt zu gestalten. Der mündige Schüler ist dementsprechend auch fähig, seinen eigenen Leistungsstand zu erkennen und sich dementsprechend zu bewerten. Es geht also nicht wie bei dem konventionellen Unterricht um eine Ergebnisorientierung, sondern um eine Prozessorientierung.³
¹vgl. Pitsch und Thümmel: Handeln im Unterricht, Oberhausen 2005
²vgl. Meyer, H.: Was ist guter Unterricht? Berlin 2004
³vgl. Meyer, H.: Unterrichtsmethoden, Frankfurt a. M. 1987