Was stört uns an der Schule?

Klassenübergreifender Elternabend

Motto: Was stört uns?

Ziel: Erziehungsvereinbarungen

Nach längeren pädagogischen Überlegungen, wie wir unsere Arbeit verbessern könnten, entschlossen wir uns als Kollegium, einen – zum ersten Mal – klassenübergreifenden Elternabend durchzuführen mit dem Motto „Was stört uns?“.

Sowohl für Eltern als auch für uns als Kollegium wollten wir die Möglichkeit bieten, hier einmal alles sagen zu können, was stört und was vielleicht auch noch nie gesagt wurde oder konnte.

Wir hatten hierfür eine Kartenabfrage geplant und von den Eltern kam der Vorschlag, dies in Kleingruppen umzusetzen.

Die Karten wurden dann nacheinander von jeder Gruppe an eine Pinnwand geheftet.

Die Ergebnisse sind anhand des Fotos sichtbar.

Zunächst wurde deutlich, dass es eine große allgemeine Zufriedenheit mit unserer schulischen Arbeit gibt. Dies drückte sich an diesem Abend auch konkret mit einer sehr harmonischen und konstruktiven Arbeitsatmosphäre aus.

Dann wurden Bereiche angesprochen, die von uns als Schule nicht zu beeinflussen sind bzw. in Angriff genommen worden waren, aber nicht realisiert werden konnten und wenn, wenig Zuspruch fanden.

Im einzelnen sind dies:

  • Unbefriedigende Situation mit den Schulbussen (zwei Elternteile wollen sich hier noch beim Schulträger und der HEAG um diese Belange kümmern)
  • Keine Betreuung und Hausaufgabenbetreuung direkt bei uns an der Schule (dies hatten wir geplant, fand aber nur so wenig Zuspruch, dass eine Realisierung nicht möglich war)
  • Kein Schwimmunterricht (dies liegt an mangelnden Hallenzeiten und erreichbaren Bädern; Allerdings bieten wir im Sommer viel Unterricht im ortsnahem Freibad an und nehmen viele Schwimmabzeichen ab)

Generell haben und hatten wir auch immer eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern.

Was uns allerdings und besonders uns als Kollegium Sorge macht, ist bei den älteren Schülerinnen und Schülern häufig respektloses Verhalten und eine mangelnde Arbeitshaltung. Es kostet uns viel Zeit und Kraft, Verhaltensänderungen zu erreichen. Oft geht dies wegen der vielen Gespräche und Diskussionen auf Kosten des Lernstoffes.

Ein konkreter Punkt ist noch, dass notwendige Unterschriften der Eltern von den Schülerinnen und Schülern nicht zeitnah vorgelegt werden.

Auch gerade für die älteren Schülerinnen und Schülern ist mit zunehmendem Alter eine Identifikation mit unserer Schulart nicht leicht, auch wenn sie während ihrer Schulzeit hier nur positive Erfahrungen gemacht haben.

Auf dem Plakat des Landkreises über die verschiedenen Schulabschlüsse und die weiteren Wege ist – trotz vieler Proteste- unser berufsbezogener Schulabschluss nicht aufgeführt.

Der erste offiziell anerkannte Schulabschluss ist der Hauptschulabschluss. Unsere Schülerinnen und Schüler finden sich in der Rubrik „ohne Schulabschluss“ wieder, was definitiv eine Diskriminierung ist.

Die Diskussion aller Anliegen ergibt als gemeinsame Ergebnisse:

  • Sofort umsetzbar: Bei Problemen möchten die Eltern angerufen werden und Gespräche sollen auch mit den Kindern zusammen geführt werden. Da auf Wunsch jederzeit Gespräche möglich sind, wird ein allgemeiner Elternsprechtag nicht gewünscht.
  • Mittelfristig: Der nächste allgemeine Elternabend soll zusammen auch mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden. Thema wird hier unsere gemeinsame pädagogische und menschliche Grundhaltung sein. Zum Ziel, Erziehungsvereinbarungen zu erstellen, ist gemeinsamer Konsens, hier kein umfangreiches Regelwerk zu erstellen, sondern eine für alle förderliche Grundhaltung zu entwickeln und zu leben.